Im folgenden wollen wir
erklären, was ambulant betreute Wohngruppen (auch
Wohngemeinschaften genannt) sind, wie sie funktionieren, welche
Vorteile sie für alte und pflegebedürftige Menschen haben und
wo ihre Grenzen liegen. Was sind "ambulant betreute Wohngruppen"? Ambulant betreute Wohngruppen kann man sich so vorstellen: Ca. 4 - 6, manchmal auch bis zu 8 ältere Menschen leben gemeinsam in einer entsprechend großen Wohnung oder in einem Haus zusammen. Jeder "Bewohner" hat sein eigenes Zimmer (manchmal auch zwei Zimmer), das er so einrichten kann, wie er möchte, am besten mit Möbeln und lieb gewordenen Dingen aus seinem ehemaligen Zuhause. Außerdem gibt es Räume in der Wohnung / im Haus, die gemeinsam genutzt werden, vor allem die Küche und das oder die Wohnzimmer. Wie sieht die "rechtliche Konstruktion" einer Wohngruppe aus? Es gibt generell mehrere Möglichkeiten für den "Rahmen" einer Wohngruppe. Eine typische und sinnvolle Konstruktion ist folgende: Die Bewohner und deren Angehörige (ggf. auch die rechtlichen Betreuer) gehören in der Regel einem Verein an. Der Verein stellt die Interessensvertretung der Bewohner dar. Welche Kosten fallen für den einzelnen Bewohner an? Die Kostenstruktur hängt davon ab, welche "Konstruktion" für die Wohngruppe gewählt wurde. Geht man von dem oben genannten Rahmen aus, gestalten sich die Kosten folgendermaßen: Jeder Bewohner bezahlt eine Miete. Die Miete ist geringer als in einer Wohnung oder in einem Haus, in der / dem die Person allein leben würde. In der Wohngruppe bezieht sich der Mietpreis zum einen auf das eigene Zimmer des Bewohners, und zum anderen wird die Nutzung der Gemeinschaftsräume anteilig berechnet (z.B. werden die entsprechenden Kosten durch 6 geteilt, wenn 6 Personen in der Wohngruppe leben). Zur Miete gehören auch die Nebenkosten.Die Gesamtkosten für das Leben in der Wohngruppe sind in etwa mit den Kosten vergleichbar, die für einen Altenpflegeheim-Platz entstehen würden. Der Vorteil der Wohngruppe besteht allerdings darin, dass sich das Lebensumfeld an der eigenen Häuslichkeit orientiert und die Betreuung durch die professionellen Helfer in der Regel individueller und intensiver ist als dies im Altenheim sein kann. Wie können die entstehenden Kosten reduziert werden? Wie beim Leben in der eigenen Wohnung / im eigenen Haus wird die professionelle Hilfe für ältere Menschen, die beim Vorhandensein von Pflegebedürftigkeit notwendig ist, finanziell durch die Leistungen aus der Pflegeversicherung unterstützt. Unterschieden werden dabei die so genannten Geldleistungen und die Sachleistungen. Bei der Hilfe durch einen ambulanten Pflegedienst werden in der Regel die Sachleistungen in Anspruch genommen. Der "Zuschuß" der Pflegeversicherung für Sachleistungen beträgt für die Pflegestufe 1 384 Euro pro Monat,Zusätzlich können für die Betreuung der Bewohner einer Wohngruppe noch andere "Zuschüsse" gewährt werden, z.B. bezogen auf das Sozialgesetzbuch IX oder einen speziellen "Pflegesatz" (eine Vergütung) für Betreuungsleistungen für dementenziell Erkrankte. Was sind die Vorteile einer ambulant betreuten Wohngruppe im Gegensatz zur Unterbringung in einem Altenpflegeheim? Wie oben bereits erwähnt, ist das Leben in einer Wohngruppe mit dem vergleichbar, das man in der eigenen Wohnung / im eigenen Haus führen würde, nur, dass das "Zuhause" unter Umständen etwas größer ist, da es mit noch anderen Bewohnern geteilt wird. Das Zuhause ist dennoch überschaubar (im Vergleich zu einem Altenpflegeheim) und ist so eingerichtet, wie es die Bewohner wünschen. Dadurch, dass mehrere ältere Menschen zusammenleben, wird einer Vereinsamung vorgebeugt, die entstehen könnte, wenn man als älterer Mensch ganz allein in einer Wohnung / in einem Haus lebt. Das Leben in der Gemeinschaft ermöglicht Kommunikation, Geselligkeit und gegenseitigen emotionalen Beistand. Soweit dies noch möglich ist, kann jeder Einzelne zur Bewältigung des Haushalts beitragen. Und wenn dabei Unterstützung oder sogar Hilfe bei den täglichen Verrichtungen bezogen auf Essen, Trinken, Körperpflege, Kleiden, Ausscheiden usw. notwendig ist, helfen professionelle Kräfte, Angehörige, Freunde und Ehrenamtliche. Im Vergleich zu solchen Angeboten wie das so genannte betreute Wohnen bietet die Wohngruppe den Vorteil, dass die Bewohner in der Regel bis zu ihrem Lebensende in der Wohngruppe leben können, auch wenn sie schwer pflegebedürftig sind oder werden. Wo liegen die Grenzen / Probleme einer Wohngruppe? In einer Wohngruppe leben mehrere ältere Menschen zusammen. In der Regel ist dies für den einzelnen eine Bereicherung und ein Schutz vor Vereinsamung. Natürlich bleiben in so einer "Alten-WG" Konflikte nicht aus, so wie sie auch im normalen "Familienleben" vorkommen können. Wer sich allerdings das Zusammenleben mit anderen älteren Menschen für sich überhaupt nicht vorstellen kann, sollte für sich nicht unbedingt das Wohnen in einer Wohngruppe wählen. Andere Grenzen / Probleme bestehen eher hinsichtlich des Aufbaus und der ständigen Organisation einer ambulant betreuten Wohngruppe. Dies betrifft z.B. rechtliche und finanzielle Fragen. Wir werden in Kürze an dieser Stelle mehr darüber berichten. |
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